Das lang erwartete Planungsgespräch mit dem Architekten.

Am 18.07. hatten wir bei Virtus Massivhaus in Rendsburg unser Planungsgespräch. Bei diesem Termin lernt der Bauherr den für ihn zuständigen Architekten kennen. Neben einigen organisatorischen Dingen werden die vorher von der Hausberatung erstellten Grundrisse überarbeitet. Und die ersten Ausstattungselemente werden bereits bemustert. Auf den ersten Entwurf muss man dann erstmal ganze vier Wochen warten.

Unser Termin bei Virtus sollte um 10:00 Uhr starten. Angefangen hat er wegen unserer Verspätung um 10:30. Fertig waren wir erst um 15:00. Satte 4,5 Stunden, die wie im Fluge vergingen. Alleine mit der Grundrissplanung kann man Stunden zubringen.

First things first: Organisation

Begonnen haben wir mit der Checkliste Teil II. Diese Liste haben wir später zusammen mit den restlichen Planungsunterlagen vollständig ausgefüllt abzugeben. Checkliste Teil I hatten wir bereits bei Unterzeichnung des Bauvertrags ausgefüllt.

Der Grundriss und die Positionierung des Hauses

Anschließend haben wir den Grundriss im Detail besprochen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits viele Entwürfe mit der Firma Hausberatung durchgespielt. Neben der finalen Raumaufteilung haben wir u.a. auch die Positionen für die Zuluft- und Abluftschächte der zentralen Be- und Entlüftung und des Steuerungskastens der Fußbodenheizung definiert.

Überraschend war, dass wir aufgrund der Zimmeraufteilung im OG nicht wie geplant mit einem Friesengiebel bauen können. Dieser gibt nicht die benötigte Breite her, um im Giebel eine Zimmerteilung vornehmen zu können. Der Kapitänsgiebel bietet diesen Raum und kostet zum Glück keinen Aufpreis.

Abschließend haben wir noch kurz die Lage des Hauses, des Carports und der Terrasse besprochen. Und dann ging es schon an die Bemusterung. Gerade bei der Lage des Carports hätte ich mir von einem Architekten ein wenig mehr Input gewünscht. Aber da wir dies bei Virtus nicht bestellt haben, sah Herr Straub das vermutlich nicht in seiner Verantwortung.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Als wir uns der Bemusterung widmeten, waren bereits 3,5 Stunden um. Unsere Köpfe rauchten bereits. Von unseren zukünftigen Nachbarn hatten wir gehört, dass sie nur 3,5 Stunden für den gesamten Termin benötigten. Entsprechend hatten wir das Gefühl, dass uns für den letzten Part nicht mehr viel Zeit blieb. Und somit fühlten wir uns etwas unter Druck, die Entscheidungen schnell zu treffen.

Der Bemusterungsraum ist geschätzte 10 m² groß. Und leider lässt sich hier noch nicht alles bemustern, so wie man es z.B. von Viebrock kennt. Für Fliesen, Treppe, Bodenbeläge und Badezimmerausstattung muss man anschließend noch zu den jeweiligen Anbietern zur separaten Bemusterung. Diesbezüglich war die Hausberatung zu Beginn – vor unserer Kaufentscheidung – nicht sehr ehrlich mit uns.

Fazit zum 1. Planungsgespräch

Positiv

• Björn Straub ist uns sehr sympathisch und wirkt kompetent
• Die Mitarbeiter sind sehr höflich
• Unsere nachträglichen Änderungen dürfen wir noch 1-2 Tage später nachreichen, so dass sie noch in den ersten Entwurf mit aufgenommen werden
• Gute Auswahl an Haustüren im Standardprogramm
• Vernünftige Alternativen an Türgriffen

Negativ

• Keine besonders gute Auswahl bei den Innentüren im Standard
• Bei der Bemusterung fühlte ich mich unter (Zeit)Druck gesetzt.
• Wir sollen binnen vier Wochen die Bemusterungstermine (Bad, Treppe, Fliesen, Bodenbeläge, Küche) wahrnehmen. Und auch entscheiden. Ähhh, wie?
• Wir wurden nicht darauf hingewiesen, dass wir prüfen müssen, ob wir für das Carport ebenfalls eine Baugenehmigung benötigen
• Uns wurde nicht angeboten, dass Virtus die Baugenehmigung für das Carport zusammen mit dem Haus einreicht, wenn denen von uns hierfür alle Unterlagen vorliegen
• Die Zeit, die wir für den Grundriss hatten, war nicht ausreichend. Bereits einen Tag später stellten wir fest, dass es in einem Raum wegen falscher Schrankmaße nicht passt

Nehmen Sie uns bitte mehr an die Hand

Insgesamt fehlt es mir seitens Virtus etwas an Guidance und standardisierten Prozessen bezüglich des Informationstransfers. Es wäre hilfreich gewesen, nach Vertragsunterzeichnung die Bemusterungsmappe und die Kontaktdaten der Vertragspartner zu erhalten, um die Termine besser planen zu können. Ein Ablaufplan mit Hinweis darauf, zu welchem Zeitpunkt was idealerweise entschieden sein sollte und die Checkliste Teil II hätten auch schon lange vor dem Planungsgespräch zugesendet werden können.

Kommt Virtus seinem Versprechen nach?

Das Versprechen von Virtus Website, dass mit uns gemeinsam Wohnkonzepte entwickelt werden, kann ich so nicht bestätigen. Die Grundrissplanung ist im Wesentlichen mit der Hausberatung erfolgt. Unser Kundenbetreuer, Josef Volak, ist kein Architekt oder Innenausstatter. Ich unterstelle mal, dass er von Wohnkonzepten ähnlich viel Ahnung hat, wie ich. Und unser Architekt, Björn Straub, hat sich an diesem Entwurf orientiert. Es schien nicht, als würde er die Sinnhaftigkeit unserer Raumaufteilung nochmal grundlegend hinterfragen. Wir sind mit unserem Ergebnis zufrieden. Aber nichtsdestotrotz hatte ich mir die Entwicklung eines Grundrisses etwas anders vorgestellt. Und es gibt leider immer mal wieder Momente, in denen ich unseren Grundriss doch hinterfrage. Denn besser geht immer…

Außerdem stelle ich mir noch die Frage, was Virtus mit „digitaler Visualisierung Ihrer Wohnräume“ eigentlich meint? Wenn ich das lese, stelle ich mir eine 3D Visualisierung vor, mittels der man durch die Räume ‚laufen‘ kann. Idealerweise kann man dann schon Wandfarben und Fußbodenbeläge, Treppe, etc. auswählen und – Trommelwirbel – die Küchenansichten von Küchen Aktuell später integrieren. Präsentiert wurde uns allerdings alles in 2D. Ich denke, im digitalen Bereich ist noch für Virtus noch etwas Luft nach oben.

Die nächsten Schritte

Zunächst heißt es wieder warten. Gemäß der Bearbeitungszeiten vier Wochen. Dann sollen wir den 1. Entwurf zusammen mit einer aktualisierten Kostenkalkulation erhalten. Zum unterzeichneten Bauvertrag hat sich einiges geändert. Einige Positionen sind entfallen und andere sind hinzugekommen. Wir haben uns nicht die Mühe gemacht und das während oder nach dem Gespräch nachgerechnet. Wir werden das dann anhand der Kalkulation und dem neuen Grundriss nachvollziehen. Sollten wir dann etwas ändern wollen, müssten wir wieder weitere zwei Wochen warten. Insgesamt dürfen wir nur drei Änderungen kostenlos vornehmen.