Die Grundstückssuche, die keine Suche war

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Es gibt zahlreiche Bauträger, die den Bauherren die Grundstückssuche abnehmen. Das kann sehr bequem sein. Man spart sich den Makler, die aufwendige Suche und gibt die Verantwortung für die Vorbereitung des Grundstücks ab. Großartig. In diesem Fall zahlt man aber auch die Grunderwerbssteuer auf das Grundstück und auf den Wert des Hauses, das man darauf baut. Wir wollten versuchen, den anderen Weg zu gehen.

Es war Februar 2019. Wir waren gerade wieder aus unserem zweimonatigen Thailand Urlaub zurück. Seitdem hatte ich fünf Angebote für den Bau eines Einfamilienhauses sowie zur Finanzierung eingeholt. Wir haben Musterparks und Musterhäuser besichtigt. Auf den klassischen Onlineportalen zur Immobilienvermittlung habe ich Suchagenten eingerichtet und diverse Anzeigen gesichtet. Und auch bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude habe ich mich nach einem Finanzierungsgespräch auf die Interessentenliste für Bestandsimmobilien setzen lassen.

Die Suche beginnt

Unser erstes Grundstück haben wir in Maschen besichtigt. 600 m² groß, ursprünglich der große hintere Garten eines noch bewohnten Einfamilienhauses. Die dazugehörige Auffahrt hätte man sich mit der Eigentümerin des Grundstückes, eine älteren Dame, teilen müssen. Für die Instandhaltung wären beide Parteien gleichermaßen verantwortlich. Das eigentlich per se schon mal Konfliktpotential. Insgesamt war das Grundstück in Ordnung. Aber die Lage war nicht besonders schön. Es gab keine gute Verbindung nach Hamburg, was uns besonders wichtig ist.

Die Suche endet

Auf das zweite – und letztendlich unser jetziges – Grundstück machte mich mein Onkel aufmerksam. Er wohnt im Nachbarort und hat das Verkaufsschild des Makler Malte Friedrichs am Grundstücksrand gesehen. Am selben Tag noch rief ich den Makler an, der mich an die Hausberatung verwies. Bereits einen Tag später, den 05. März 2019, haben wir uns mit Josef Volak, Mitarbeiter der Hausberatung, auf dem Grundstück getroffen.

Die fünf wichtigsten Kriterien für die Grundstückssuche

Ein weiser Mann, er war wahrscheinlich ein Vertriebler, verriet uns dieses Geheimnis: Lage, Lage, Lage, Lage, Lage. Eben diese hatten wir natürlich vorher bereits überprüft. Ein 2.000 Einwohner Dörfchen. Ruhig und beschaulich. Gewachsenes Wohngebiet. Grundstück liegt in einer Sackgasse. 10 min zu Fuß zum nächst gelegenen Bahnhof. Mit dem Metronom in 20 min am Hamburger Hauptbahnhof. Busse fahren in die Nachbardörfer. Kita im selben Ort, Grundschule ein Ort weiter, weiterführende Schule auch in der Nähe. Einkaufsmöglichkeiten sind auch nicht weit weg. Dies ist allerdings nicht mehr so einfach wie jetzt zu Fuß zu erledigen. Aber ok. Die Ruhe muss man natürlich mögen. Ich bin mir da bei mir manchmal nicht ganz sicher.

Das Grundstück war mit 607 m² Teil eines ehemals großen Grundstückes von 2.400 m². Unser Grundstück liegt im südlichen Teil. Im nördlichen Teil stand noch ein alter Bungalow, der abgerissen werden musste. Im Süden stand noch ein kleiner Wald und die beiden südlichen Grundstücke lagen im Wesentlichen in einer Senke.

Geplant war seitens Makler und Hausberatung, auf diesen vier real geteilten Grundstücken zwei Doppelhäuser zu errichten. Unser Grundstück war das letzte noch nicht vergebene, da die vorherigen Interessenten aufgrund einer fehlerhaften Finanzierungsplanung kurzfristig abspringen mussten. Die anderen drei Parteien hatten ihre Absichtserklärungen bereits im Sommer 2018 unterschrieben und warteten seitdem, dass es losgeht. Dies ist also ein Projekt mit acht Bauherren. Vier Parteien. Vier Doppelhaushälften.

Nicht ohne meine Checkliste

Bei der Besichtigung des Grundstücks habe ich versucht, mich an meiner Checkliste zu orientieren. Aber es gab so viele Dinge über das bereits geplante Bauprojekt und die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Kauf des Grundstücks in Erfahrung zu bringen, dass ich die Checkliste nicht besonders aufmerksam zu Ende durchging. Vielleicht ist das auch gut so. Hätte ich das getan und im Nachgang die notwendige Recherche zum Grundstück akribisch angestellt, anstatt mich mehr auf die Kalkulation des Hauses zu konzentrieren und auf mein Bauchgefühl zu hören, hätten wir es vermutlich nicht gekauft.

Denn mal ganz ehrlich: Ein Haus abreißen, 44 Bäume roden, ca. 1.000 m³ Sand aufschütten, ein Trockental beim Nachbarn, … wer will schon so ein Grundstück?!? Was das alles an Arbeit bedeutet. Und das mit insgesamt acht Personen zu managen?

Short and simple

Wir. Uns gefiel die Lage einfach sehr gut. Uns gefiel das Projekt und die Planung der Doppelhäuser. Also ließen wir das Grundstück für die möglichen drei Wochen reservieren. Wir lernten wenige Tage später unsere Doppelhauspartner kennen. Sehr sympathisch.

Im Zuge der Grundrissgestaltung und Kalkulation merkten wir, dass wir mit diesem Doppelhaus von Virtus mehr bekommen, als bei den Einfamilienhäusern, die wir mehrfach kalkuliert bekommen haben. Wir können uns also für weniger Geld mehr leisten. Und somit war die Entscheidung gefallen.

Foto von Pawel Czerwinski, Unsplash

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