Augen auf bei der Handwerkerauswahl

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Auf unseren vier Grundstücken gab es viel zu tun. Abriss, Rodung, Aufschüttung. Wir hatten uns alle darauf geeinigt, dass wir die Kosten vierteln werden. Es macht also Sinn, für alle Arbeiten ein Unternehmen zu finden, das wir gemeinsam beauftragen und das alles durchführen kann. Voller Enthusiasmus fingen wir unsere Arbeit an. Und bekamen einen Rückschlag nach dem anderen.

Zu Beginn begegneten uns viele Fragen, deren Antworten wir nicht kannten, die hilfreich bei einer vollständigen Angebotsabgabe gewesen wären. Unser Unwissen war z.T. auf Unerfahrenheit und darauf zurückzuführen, dass wir bis dato noch keinen Zugriff auf den Bungalow hatten.

Fragen, auf die wir gerne eine Antwort gehabt hätten:

Bungalow:

  • Ist der gesamte Bungalow unterkellert?
  • Wieviel Mobiliar/Müll steht drin?
  • Wieviel m² misst er?
  • Wie bekommt man eine Baumfällgenehmigung?
  • Kann sich der Baubeginn wegen der Rodung / der Genehmigung dafür verzögern?
  • Wieviel m³ Sand benötigt man, um die Senke aufzufüllen?
  • Wann kann das Bodengutachten durchgeführt werden?
  • Was muss wann in welcher Reihenfolge gemacht, beantragt, durchgeführt werden?

 

Angebote und Gespräche mit Abrissunternehmern

In der Angebotsphase unterhielt ich mich mit einigen Unternehmen. Ich habe unter anderem ein lokales Unternehmen direkt angefragt und außerdem eine Anfrage bei MyHammer eingestellt. Hierauf bekam ich zahlreiche Angebote, aus denen ich dann einige rausgefiltert habe. Am Ende hatten wir vier Anbieter im Rennen.

Mit denen habe ich zahlreiche Gespräche geführt, Grundstücksbegehungen durchgeführt, mit dem zuständigen Bauamt und den örtlichen Versorgern gesprochen. Gelegentlich habe ich auch unseren  Bauträger um Rat gebeten. Parallel habe ich die anderen drei Bauherrenpaare per Whats App Gruppenchat, Telkos und persönlichen Treffen tagesaktuell auf dem Laufenden gehalten.

Die Angebote und das Serviceverständnis der einzelnen Anbieter variierten recht stark. Aber einer der Anbieter erschien uns besonders engagiert. Er war sehr präsent und schien auf alles eine Antwort zu haben. Die großen Sorgen (wie z.B. dass am Ende die große Blutbuche stehen bleiben muss und unsere Photovoltaikanlage zunichtemacht) nahm er uns und zeigte in allem größte Flexibilität. Preislich war er sogar besser als die anderen. 58.252 € sollten wir für alle Arbeiten (Abriss, Rodung, Erdarbeiten) zahlen. 14.563 € pro Partei.

So entschieden wir uns für die Firma DWS (Dach- und Wandsanierung) aus Schwarzenbek.

Sorry. Blöde Entscheidung.

Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Es gab von Anfang an einige sehr kleine, natürlich subjektiv wahrgenommene, Signale, wegen derer wir von ihm hätten Abstand nehmen müssen. Aber irgendwie haben wir die alle gekonnt ignoriert. Sein Preis war gut (laut Angebot). Er versprach, dass er in vier Wochen mit dem Abriss durch ist (es dauerte mehr als doppelt so lange) und dass er sich um alles kümmert (hmmm). Von Baustrom, über Baumfällgenehmigung, den Abriss selber natürlich usw. Er vermittelte uns das Rundum-Sorglos Paket. Unsere Realität sah anders aus, es kostete sehr viel mehr als anfangs angeboten und endete in einem Aufhebungsvertrag.